Verantwortung für unsere Region
Lesezeit 4 Minuten Montag, 12.06.2023

Sanfter Tourismus in den Alpen

Die Alpen zählen zu den schönsten und beliebtesten Reisezielen weltweit: Jedes Jahr besuchen Millionen von Menschen die Gebirgsregion. Obwohl sich die hohen Besucherzahlen positiv auf Einkommen und Beschäftigung der einheimischen Bevölkerung auswirken, bleiben die negativen Folgen für Umwelt und Kultur nicht aus.

Damit die Gebirgsregion auch für zukünftige Generationen als faszinierendes Naturjuwel erhalten bleibt, ist nachhaltiger bzw. sanfter Tourismus in den Alpen unerlässlich. Hier findest Du alles Wissenswerte über diese verantwortungsvolle Form des Reisens und Regionen in Österreich, die bereits mit gutem Beispiel vorangehen.

Tourismus in den Alpen:
früher und heute

Der Tourismus in den Alpen hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Früher beschränkte er sich im Wesentlichen auf das Bergsteigen und Skifahren. Die Infrastruktur war zudem begrenzt und der Fremdenverkehr spielte nur eine untergeordnete Rolle für die Wirtschaft der Region.

Heute hingegen gilt der Alpentourismus als bedeutende Einnahmequelle. Während die Gebirgsregion anfangs nur der obersten Bevölkerungsschicht vorbehalten war, sieht die Situation heute ganz anders aus.

Inzwischen erleben die Alpen einen regelrechten Ansturm von Touristen aus aller Welt. Kein Wunder, denn das Freizeitangebot könnte nicht vielseitiger sein. Von zahlreichen Skipisten über ein ausgedehntes Netz an Wanderwegen bis hin zu einem umfassenden Wellnessangebot: Der Tourismus in den Alpen boomt – und das nicht ohne Grund.

Folgen des Tourismus in den Alpen

Das hohe Tourismusaufkommen in den Alpen hat zwar Wohlstand und Chancen für die lokale Bevölkerung gebracht, aber auch negative Folgen für die Umwelt und Kultur:

  • Umweltverschmutzung: Weggeworfene Abfälle sowie Emissionen von Transportmitteln und Gebäuden haben gravierende Auswirkungen auf das alpine Ökosystem.
  • Umgestaltung der Natur: Touristische Infrastrukturen wie Skilifte, Parkplätze und Hotels erfordern einen massiven Eingriff in die Natur. Diese müssen behutsam und bedacht ausgebaut werden, um die ursprüngliche Landschaft zu erhalten.
  • Überbevölkerung: In der Hauptsaison sind viele alpine Orte überfüllt, was z. B. zu einer überlasteten Infrastruktur, einem hohen Verbrauch an natürlichen Ressourcen und einer starken Stressbelastung für die einheimische Bevölkerung führt.

Damit sich die Folgen des Alpentourismus in Zukunft nicht noch weiter verschärfen, wird der sanfte Tourismus in den Alpen bereits an vielen Orten gelebt.

Urlaubsregion Alpen:
Was ist sanfter Tourismus?

Sanfter Tourismus – auch als nachhaltiger Tourismus bezeichnet – ist eine Form des Reisens, bei der besondere Rücksicht auf die Umwelt und die einheimische Bevölkerung genommen wird. Der Fokus liegt hier auf dem spontanen und bewussten Erleben der lokalen Natur und Kultur, während gleichzeitig alles unternommen wird, um die negativen Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf ein Minimum zu beschränken.

Es gibt viele Beispiele für den sanften Tourismus in den Alpen. Konkret kann die nachhaltige Form des Reisens wie folgt aussehen:

  • Statt der An- und Abreise mit dem Pkw wird die Strecke zur Urlaubsdestination mit Bus oder Bahn zurückgelegt. Das ist nicht nur weniger umweltbelastend, sondern gleichzeitig auch entspannter.
  • Vor Ort  gibt es ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz. So können Reisende etwa kostenlose Wander- bzw. Skibusse in Anspruch nehmen, um von A nach B zu gelangen.
  • Reisende übernachten in biologisch zertifizierten Unterkünften, die beispielsweise auf regionale Produkte und erneuerbare Energien setzen.
  • Umweltschonende Aktivitäten am Urlaubsziel haben Vorrang. Statt im Sommer z. B. künstliche Erlebniswelten, wie Funparks, abzuklappern, nutzen Touristen Felswände zum Klettern, unternehmen eine ausgedehnte Wanderung oder wedeln auf den markierten Pisten hinunter.

Sanfter Tourismus in den Alpen:
Orte & Netzwerke

In den Alpen gibt es mittlerweile viele Orte und Regionen, die ganz im Zeichen des sanften Tourismus stehen. Nachfolgend geben wir Dir ein paar Beispiele für nachhaltigen Tourismus in Österreich.

Gletscherregion Pitztal - klimafreundliche Urlaubsdestination

Die Gletscherregion Pitztal, eines der schönsten Seitentäler Tirols, ist ein ausgezeichnetes Beispiel für den sanften Tourismus in den Alpen. Das DACH Tirols ist bereits seit 2013 Teil der Klima- und Energiemodellregion Imst und trifft gezielte Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit. 

Seit dem 01. November 2020 zählt die Region außerdem zu den vier Clean Alpine Regions (CLAR) Tirols, die es sich zum Ziel gesetzt haben, sich als klimafreundliche Tourismusregionen weiterzuentwickeln. Damit punktet das Pitztal schon jetzt:

  • schonende und umweltverträgliche Nutzung der Natur
  • Passivenergiehaus Sunna Alm
  • 100 % erneuerbare Energie dank eigenem Photovoltaik-Kraftwerk auf fast 3.000 m Höhe
  • regionale und saisonale Produkte in den Restaurants am Pitztaler Gletscher & Rifflsee
  • bewusste Einbindung von regionalen Anbietern
  • künstliche Beschneiung von nur 20 % der Pistenfläche
  • energieeffiziente Beschneiung

Als Betreiber der Skigebiete Pitztaler Gletscher & Rifflsee setzen wir alles daran, unsere Region auch für künftige Generationen zu erhalten. Mehr zu unserem Nachhaltigkeitsprogramm liest du hier:

Bregenzerwald - gegen das Bauernsterben

Wie viele ländliche Regionen Österreichs hat auch der Bregenzerwald im Bundesland Vorarlberg ein dramatisches Bauernsterben erlebt. Anders ausgedrückt: Die Region sah sich mit einem Rückgang der Zahl an bäuerlichen Betrieben und einer Abwanderung junger Menschen in die Städte konfrontiert.

Doch mit der Initiative “Natur und Leben” wurde die Landwirtschaft neu angekurbelt und erfolgreich mit dem sanften Tourismus in Einklang gebracht. Im Bregenzerwald können Touristen …

  • … auf speziellen Käsewanderwegen die Dorfsennereien im Bregenzerwald hautnah entdecken.
  • … regionale Spezialitäten in Unterkünften und Gaststätten genießen.
  • … zahlreiche Wander- und Themenwege sowie Mountainbike-Routen zurücklegen.
  • … an geführten Wanderungen teilnehmen, die meist von den Unterkünften im Bregenzerwald organisiert werden.
  • … mit der Gäste-Card beliebig oft nach oben fahren oder mit Bussen umweltfreundlich unterwegs sein.
  • … entspannte Stunden in den Freibädern vor Ort verbringen.

Alpine Pearls - ohne Auto in die Alpen

Alpine Pearls ist ebenfalls ein gutes Beispiel für den sanften Tourismus in den Alpen. Es handelt sich hier um ein internationales Netzwerk aus 19 Urlaubsorten in insgesamt 5 Alpenländern. In allen 19 Urlaubsorten werden konkrete Maßnahmen zur Förderung von sanftem Tourismus, Klimaschutz und nachhaltigem Urlaub getroffen.

Im Fokus steht besonders die umweltfreundliche Mobilität:

  • Alle Alpinen Perlen sind problemlos mit Bus und Bahn erreichbar.
  • Auch vor Ort ist ein autofreier Urlaub garantiert – dank Wander- bzw. Skibussen, Fahrrädern bzw. E-Bikes sowie der kostenfreien Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Obwohl der Schwerpunkt der Alpine Pearls auf einer klimafreundlichen Mobilität liegt, setzt sich das Netzwerk z. B. auch für die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Verwendung von regionalen Produkten ein.

Sanfter Tourismus in den Alpen: ein Zeichen für die Umwelt

Die Alpen sind ein ganz besonders schützenswertes Naturjuwel, das auch für kommende Generationen lebens- und sehenswert bleiben sollte. Um die teils negativen Folgen der hohen Besucherzahlen in den Alpen zu reduzieren, setzen viele Alpenregionen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Solange das so bleibt, ist der sanfte Tourismus in den Alpen auf längere Sicht erfolgversprechend.

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