Ab auf die Piste!
Lesezeit 7 Minuten Mittwoch, 08.11.2023

Dein Guide für die Skipiste: inkl. Pisten-Tipps in Österreich

Wer eine enorme Wintersport-Vielfalt sucht, wird auf Österreichs Skipisten fündig: Die Auswahl reicht von gemütlichen Familienabfahrten bis hin zu herausfordernden Skirouten. Die spektakulärsten darunter findest Du hier – doch um sicher und respektvoll auf Skiern oder Snowboard unterwegs zu sein, ist zuerst ein Basiswissen über die verschiedenen Pistenfarben und -regeln unerlässlich. 

In diesem Guide verraten wir Dir alles Wichtige zum Thema Skipiste und stellen Dir 8 Pisten-Highlights in Österreich vor! 

Was Du über Skipisten wissen solltest

Um wirklich jede Abfahrt genießen zu können, ist es wichtig, die Grundlagen zu kennen. Deshalb starten wir mit einer Übersicht über Kriterien, Pistenfarben und Regeln, die jeder Wintersportler beachten sollte.

Was zeichnet eine Skipiste aus?

Eine Skipiste ist eine gesicherte und präparierte Abfahrt für Ski- und Snowboardfahrer in einem Skigebiet. Sie zeichnet sich vor allem durch folgende Kriterien aus:

  • Die Abfahrt wird mithilfe von Pistenfahrzeugen präpariert.
  • Es kommen keine Hindernisse (wie Felsen oder Spalten) vor. 
  • Die Piste ist gegen Lawinen abgesichert und wird regelmäßig kontrolliert.
  • Gefährliche Stellen wie Klippen oder Seilbahnstützen sind mit Fangnetzen, Polsterungen o. ä. gesichert.
  • Hinweistafeln, Schilder und Markierungen weisen auf den Schwierigkeitsgrad und auf Gefahrenstellen hin.
  • Für den Nacht-Skibetrieb ist ggf. ausreichende Beleuchtung vorhanden.
  • Notfall-Ausstattung und Rettungsdienste sind schnell erreichbar.

Daneben gibt es noch andere Abfahrtstypen: beispielsweise Übungsgelände für Kinder, Snowparks mit Spezialstrecken und Hindernissen, anspruchsvolle Buckelpisten oder Trainingsabfahrten für Profis. Dazu kommen Skirouten, die meist mit gelben Tafeln markiert sind. Diese Routen sind gesichert, werden aber in der Regel nicht präpariert. Hier ist gefahrloses Tiefschneefahren für geübte Wintersportler möglich. 

Das Fahren im freien Skiraum und ungesicherten Gelände (Freeriden) ist wiederum nur Profis vorbehalten, die das sichere Fahren auf Tiefschneehängen beherrschen, alpine Gefahren kennen und sich ausnahmslos an Lawinenwarnungen halten.

Pistenfarben – Blau, Rot und Schwarz

Wenn Du auf einer Skipiste in Österreich bzw. im Alpenraum unterwegs bist, fallen sofort die meist runden Hinweistafeln ins Auge. Sie sind jeweils mit einer Farbe gekennzeichnet: Blau, Rot oder Schwarz. Diese Farbe zeigt den Schwierigkeitsgrad an, der sich aus dem Gefälle der Abfahrt ergibt.

Blaue Pisten – maximal 25 % Gefälle

Eine blaue Piste ist sehr flach, ihr Gefälle darf nicht mehr als 25 % betragen. Deshalb eignen sich solche Pisten perfekt für Anfänger, Kinder, den Wiedereinstieg nach dem Sommer oder einen gemütlichen Skitag. Dazu kommt: Je breiter die blaue Piste, desto einfacher ist sie. Besonders breite Pisten für weite Schwünge bezeichnet man gern als “Autobahn”. 

Die meisten blauen Pisten findet man in Familienskigebieten. Einige Beispiele: der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn, das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis oder die Zugspitz Arena.

Rote Pisten – 25 bis 40 % Gefälle

Rote Pisten bilden die mittlere Schwierigkeitsstufe – sie sind für fortgeschrittene Anfänger und geübte Skifahrer/Snowboarder geeignet. Mit bis zu 40 % Gefälle sind sie teils deutlich steiler als blaue Pisten, etwas Erfahrung ist also Pflicht. Die Breite variiert, bietet aber meist ausreichend Platz für mehrere Wintersportler. 

Rote Pisten findest Du in jedem Skigebiet zur Genüge. Das Skigebiet Pitztaler Gletscher & Rifflsee besteht beispielsweise aus einer großen Anzahl an abwechslungsreichen roten Pisten.

Schwarze Pisten – mehr als 40 % Gefälle

Eine schwarze Piste stellt mit mehr als 40 % Neigung die höchste Schwierigkeitsstufe dar: Sie ist steil, schmal und technisch anspruchsvoll. Diese Abfahrten sind also definitiv nichts für Anfänger. Wer sich dorthin wagt, sollte sicher auf seinen Brettern stehen, genügend Kondition haben und die wichtigsten Skitechniken beherrschen.

Eine berühmte schwarze Piste ist etwa die Streif in Kitzbühel, auch in Skigebieten wie Silvretta Montafon oder Ski Arlberg finden sich zahlreiche schwarze Pisten. Spektakulär ist zudem die Black Ibex am Kaunertaler Gletscher – aber dazu später mehr.

Weitere Pistenfarben

In Österreich sind sie selten, doch in manchen Alpenländern sind sehr leichte Pisten auch grün gekennzeichnet. International kommen andere Pistenfarben zum Einsatz: In den USA erkennt man extreme Pisten beispielsweise an einer doppelten schwarzen Raute, dem “Double Black Diamond”.

Die 10 FIS-Verhaltensregeln auf der Piste

Die Pistenfarben helfen vor allem Dir selbst bei der Pistenwahl – daneben solltest Du jedoch auch auf andere Skifahrer Rücksicht nehmen. Deshalb hat der internationale Skiverband FIS 10 Grundregeln für das Verhalten auf der Skipiste aufgestellt:

  1. Verhalte Dich so, dass Du niemanden gefährdest oder schädigst.
  2. Passe Geschwindigkeit und Fahrweise an Dein Können, das Gelände, Schneeverhältnisse und Wetter an.
  3. Wähle Deine Route so, dass Du vor Dir fahrende Personen nicht gefährdest.
  4. Halte beim Überholen einen Sicherheitsabstand ein.
  5. Prüfe vor dem Losfahren oder Aufwärtsfahren immer, ob die Piste frei ist.
  6. Bleibe nicht mitten auf der Piste stehen, vor allem nicht an engen oder schlecht einsehbaren Stellen.
  7. Möchtest Du zu Fuß auf- oder absteigen, bleibe am Pistenrand.
  8. Halte Dich an Markierungen und Hinweisschilder.
  9. Leiste bei Unfällen erste Hilfe.
  10. Bei Unfällen gilt Ausweispflicht, egal ob Beteiligte oder Zeugen.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf bist Du bereit für die Piste – Du kannst nun beruhigt Skier oder Snowboard anschnallen und loslegen. Aber wohin soll es eigentlich gehen?

Unsere Tipps: 8 besondere Skipisten in Österreich

Wo findet man die beste Skipiste in Österreich? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn schließlich hat jeder andere Wünsche. Deswegen findest du hier eine Auswahl an besonderen Highlights – hier ist bestimmt auch Deine Lieblingspiste dabei!

1. Hoch hinaus: Skipisten auf 3.440 m am Pitztaler Gletscher

Nicht nur eine Piste, sondern gleich drei starten an der Bergstation der Wildspitzbahn im Skigebiet Pitztaler Gletscher & Rifflsee. Der höchste Punkt befindet sich auf atemberaubenden 3.440 m – was den Gletscher zum höchsten Skigebiet Österreichs macht. 

Auf dieser Höhe ist Naturschnee garantiert, bei besten Pistenbedingungen von September bis Mai. Neben den Abfahrten an der Wildspitzbahn ist auch die ca. 3 km lange und sehr breite Abfahrt 36 bei der Mittelbergbahn bei Carvern sehr beliebt.

Wenn Du also Höhenluft schnuppern und Skipisten mit fantastischer Aussicht auf zahlreiche Dreitausender der Alpen genießen möchtest, solltest Du unbedingt einen Skiurlaub im Pitztal einplanen. 

Und vergiss nicht, im Café 3440 einzukehren: Im höchsten Kaffeehaus Österreichs erwarten Dich hausgemachte Kuchen und Barista-Kaffee mit Blick auf Tirols höchsten Berg, die erhabene Wildspitze.

2. Steilste Skipiste Österreichs: Black Ibex, Kaunertaler Gletscher

Kommen wir zu einer bereits genannten Piste, deren Start nicht grundlos mit einem Warnschild gekennzeichnet ist: die Black Ibex am Kaunertaler Gletscher. Mit ihren 87,85 % Neigung (das entspricht 41,3°) ist sie sogar für Profis eine anspruchsvolle Herausforderung.

Möchtest Du diese Abfahrt bezwingen, solltest Du einiges an Können, Kondition und Mut mitbringen. Selbst das Präparieren dieser Piste ist kein einfaches Unterfangen, wie Du in diesem Beitrag zur Black Ibex nachlesen kannst.

Auch sonst ist das barrierefreie Skigebiet im Tiroler Kaunertal ein Geheimtipp: Breite Naturschneepisten, wenig Andrang und eine beeindruckend schöne Anreise über die Kaunertaler Gletscherstraße sind Highlights für jeden Skiurlauber.

3. Weltweit berühmt und berüchtigt: die Streif in Kitzbühel

Die Streif ist eine der bekanntesten und gefährlichsten Abfahrtsstrecken der Welt. Diese Skirennstrecke oberhalb von Kitzbühel ist berühmt für extrem steile Abschnitte (bis zu 85 %), weite Sprünge und technisch anspruchsvolle Passagen. Die tiefschwarze Piste zieht jährlich tausende Zuschauer zum Hahnenkamm-Rennen, einem der Höhepunkte im alpinen Skiweltcup.

Abseits des Weltcups darf jeder geübte Wintersportler die Strecke befahren – einige der schwierigsten Teilstrecken lassen sich dabei überspringen. Lässt man diese aus, handelt es sich im Grunde um eine anspruchsvolle rote Piste.

4. Längste (und filmreifste) Piste: Schwarze Schneid, Sölden

Die Gletscherabfahrt “Schwarze Schneid” ist aus zweierlei Gründen ein Erlebnis: Zum einen ist sie beeindruckende 15 km lang und überwindet dabei 1.970 Höhenmeter. Das macht sie zur längsten Skipiste in Österreich.

Zum anderen ist ein Teil der Strecke Schauplatz des James-Bond-Films “Spectre” – ein Muss für Fans des Geheimagenten. Solltest Du noch nicht so viel Ski-Erfahrung besitzen, sei beruhigt: Die Schwarze Schneid ist nicht sonderlich schwierig. Entsprechende Kondition ist allerdings eine Voraussetzung.

Weitere lange Pisten sind etwa die Gefrorene Wand am Hintertuxer Gletscher (12 km), die HochjochTotale im Montafon (12 km), und die Eleven (11 km) in der Silvretta Arena Ischgl-Samnaun.

5. Beste Anfänger-Pisten: SkiWelt Wilder Kaiser und Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn

Viele Übungshänge und blaue Pisten bieten Skigebiete wie die SkiWelt Wilder Kaiser im Brixental und der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Ersteres verfügt über 121 blaue Pistenkilometer (insgesamt 284 km), während Letzteres sogar mit 140 km (insgesamt 270 km) aufwartet.

Langweilig wird es hier also nicht: Beide Skigebiete sind bei unerfahrenen Neulingen, Familien mit Kindern und eher gemütlichen Skisportlern äußerst beliebt. 

6. Spektakulärste Slalom-Piste: Planai in Schladming

Wie auch die Streif ist die Planai in Schladming eine international bekannte Weltcup-Piste – seit über 20 Jahren findet hier Ende Jänner der berühmte Nachtslalom statt. Österreichische Skilegenden wie Benni Raich und Marcel Hirscher konnten hier einige ihrer größten Siege einfahren. 

Die Strecke selbst weist einige Tücken auf: Ein Gefälle von 52 % fordert technische Höchstleistungen von den Rennprofis. Wer möchte, kann die Piste außerhalb des Weltcups als Hobbysportler befahren. Die Abfahrt eignet sich gut, um die eigene Skitechnik zu trainieren – idealerweise unter Anleitung in einem Skikurs.

7. Skipiste mit Kultstatus: die Valluga in St. Anton am Arlberg

Die Valluga ist vielen Hobbyrennfahrern ein Begriff. Denn im Ski Arlberg – dem größten Skigebiet Österreichs – findet jedes Frühjahr der legendäre “weisse Rausch” statt: ein kultiges, nicht immer ganz ernstes Rennen, bei dem zahlreiche Teilnehmer gleichzeitig starten und um den ersten Platz kämpfen. 

Zur Herausforderung wird dabei vor allem der Zwischenaufstieg über den “Schmerzensberg”. Hier gilt es, eine rund 150 m lange Anhöhe hinaufzuhasten, ohne sich komplett auszupowern. Denn anschließend ist auf der großteils unpräparierten Piste noch viel Durchhaltevermögen gefragt. Für die meisten Teilnehmer lautet das Motto daher: “Hauptsache ankommen”.

8. Pisten mit Skibetrieb im Sommer: Hintertuxer Gletscher

Ob Skifahren im November, April oder sogar Juli – auf einigen Pisten des Hintertuxer Gletschers ist das möglich. Denn hier befindet sich das einzige ganzjährig betriebene Gletscherskigebiet in Österreich. Bis zu 20 Pistenkilometer sind auch im Sommer geöffnet, abhängig von der aktuellen Schnee- und Wetterlage.

Wenn Du das Skigebiet allerdings voll auskosten willst, schaust Du besser im Winter vorbei. Dann kannst Du Dein Können auch auf der bereits genannten 12-Kilometer-Abfahrt Gefrorene Wand unter Beweis stellen.

Gut informiert die besten Skipisten Österreichs befahren

Ob besonders hohe, lange, anspruchsvolle oder kultige Pisten: In Österreich finden Ski- und Snowboardfans alles, was das Herz begehrt. Mit diesem Leitfaden bist Du nun bestens dafür gerüstet: Denn mit dem richtigen Basiswissen gelingt ein gutes Miteinander auf der Skipiste, sodass jeder seinen Wintersporttag voll auskosten kann. 

Und solltest Du auf Österreichs höchsten Skipisten im Skigebiet Pitztaler Gletscher & Rifflsee vorbeischauen, freuen wir uns darauf, Dich auf 3.440 m zu begrüßen!


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FAQ – häufige Fragen zu Piste & Ski

In Österreich und dem Alpenraum gibt es drei Pistenarten: 

  • Blaue Pisten (bis zu 25 % Gefälle) sind perfekt für Anfänger und zeichnen sich durch breite, gut präparierte Fahrbahnen aus. 
  • Rote Pisten (25 bis 40 % Gefälle) sind ideal für geübtere Skifahrer. 
  • Schwarze Pisten (über 40 % Gefälle) stellen die Königsklasse dar: Sie sind oft steil, schmal und technisch anspruchsvoll – die erste Wahl für erfahrene Wintersportler. 

Neben diesen klassischen Pistenarten gibt es viele weitere: z. B. Übungshänge, Trainingsstrecken, Variantenabfahrten, Skirouten oder Snowparks mit Spezialstrecken. 

Schwierige Pisten sind im Alpenraum mit schwarzer Farbe gekennzeichnet und werden demnach schwarze Pisten genannt. In einigen Ländern, beispielsweise den USA, gibt es außerdem die sogenannten “Double Black Diamonds” – extrem anspruchsvolle Pisten für absolute Profis.

Gelbe Pisten sind sogenannte Skirouten. Man erkennt sie, wie der Name schon sagt, an ihrem meist gelben Hinweisschild. Diese Routen werden markiert und gesichert, aber nicht präpariert. Deshalb sollten sich nur geübte Skifahrer, die die wichtigsten Techniken beherrschen, auf solche Routen wagen.

Die einfachste Piste ist im Alpenraum meist blau gekennzeichnet. Blaue Pisten haben ein maximales Gefälle von 25 %. In manchen Ländern, beispielsweise Frankreich, werden die einfachsten Pisten auch grün markiert: z. B. Übungshänge mit sehr sanftem Gefälle.

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